Die Resolution |
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Noch
vor Sonnenuntergang einigten sich die Damen bei einem Glas Chianti über den
eigentlichen Zweck ihres Zusammen- und Beieinander-Seins. Nachdem sie in
lebhafter Für- und Widerrede ihre Meinungen und Ansichten ausgetauscht
hatten, schrieben sie eine Resolution, die uns im Wortlaut vorliegt. „Wir, die Endes-Unterzeichneten,
wenden uns mit diesem Aufruf an die Öffentlichkeit und an die – wie wir
glauben – wohlmeinende Nachwelt, die uns Gerechtigkeit widerfahren läßt. Das letzte Wort wurde auf Grund einer Bemerkung Elena Varchis eine Zeitlang noch hin- und hergewendet, weil es Anlaß zu geben schien, mißdeutet zu werden: besser wäre das Wort »Verhalten« gewesen. Aber nun stand es da und müßte so oder so gedeutet werden. Den Text unterschrieben Mona Lisa, danach Romola und die kleine Tessa, Giulia Manulli und Francesca, verwitwete Ridolfi, Elena Varchi, geborene Ridolfi, dann eine nicht mehr junge Frau aus Settignano, die ihren Namen nicht schreiben wollte, mit drei Kreuzen, Maddalena Strozzi und schließlich Lucrezia Borgia. Mit ihr hatte ich das Treffen vereinbart, weil sie – wie wir beide wußten – als Herzogin dem Range nach die Höchste und, weltweit bekannt, unter den Anwesenden die Berühmteste war. Fiorenza verweigerte ihre Unterschrift: sie sei, erklärte sie, durch einen namhaften Mann berühmt geworden und sähe sich nicht in ihrem Wesen verkannt. Die Damen respektierten ihre Enthaltsamkeit. Fiore – wie sie sich der Kürze halber nennen ließ – verabschiedete sich ziemlich grußlos und zog sich auf ihr Zimmer zurück, versprach aber, nach dem Abendessen wiederzukommen. Eine weitere Leseprobe findet sich auf der Homepage des Priors von San Marco |