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Schon ein sagenhafter Start: Das "Dritte Reich"
biegt gerade in die letzte Kurve und wird den Zielstrich doch nicht
erreichen. 1941 ist er geboren, als uneheliches Kind eines Schmieds und
Bürgermeisters, hoch oben in den Bergen bei Oberammergau. Alle zehn Jahre
kreuzigen sie dort einen anderen Vaterlosen. Auch Werners Vater kontrolliert
den Heranwachsenden nur aus der Ferne und bekennt sich erst spät zu seiner
Vaterschaft. Dann aber mit Vehemenz; der Bub soll Schmied werden (und
Bürgermeister?)!
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1941 geboren in
München
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Eine Auswahl der Ausstellungen
1987 Salon Montrouge, Paris (Beteiligung) 1988 Städtische Galerie Schloß Oberhausen
1989 Armut in der
Malerei und Plastik,
1990 Zweitakt,
Pavillon am Fernsehturm,
1990 4 Jahre Atelier
Oranienstraße 19a,
1990 200 Jahre
Brandenburger Tor,
1993 Europa ohne
Mauer, Manchester City Art Galleries,
1994 Künstler für
Kinder: Wim Wenders Benefiz-Ausstellung,
1996 Und dann und
wann ein weißer Elefant, 1997 Behaust sein, Galerie im Körnerpark, Berlin-Neukölln
1999 Wereld als
woning — Welt als Wohnung,
2000
Artistenmetaphysik — |
Dann bricht die Malfläche in Stücke, driftet
auseinander und wird nur noch vom Motiv zusammengehalten. Auflösung,
Zerstörung und Untergang sind Bildaussage seiner Malerei. Eher nebenher sind
sie auch Thema. Werner Brunner ist ein Maler aus der Literatur heraus, will
sagen: er braucht, um zu malen, weniger Alltagserfahrungen als deren
Verdichtung in Büchern, Gazetten und Zeitungen. So einen trifft man im
Kaffeehaus. Aber er ist kein Literat, auch kein verkappter oder
verhinderter. Werner Brunner ist Maler, ein Maler mit Lesebrille. Hier ist
wäre zwar genug Platz, um seine Bilder zu beschreiben, aber Bildanalysen
sind Sekundärliteratur, und so was macht ein "anständiger" Autor nicht.
Darum nur noch das: vordergründig ist Werner Brunners Werk voller Ideen und
Einfälle, diese Frische steht seinem Alter gut an. Erfahrung hat er
natürlich viel, in der Kunst ist sie ohne Handwerk und Talent nichts wert,
doch ist ihm auch das im Übermaß gegeben. Gleichwohl wirkt dieser Reichtum
an Ideen, Erfahrung und Talent seltsam konzentriert. Trotz der Fülle kreisen
seine Bildaussagen um einen Kern. Sein lebendiges Werk besitzt Gravitation.
Es deutet auf eine Mitte. Was ist sein Thema? |
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